Führungskräfte denken ja oft bzw. man erwartet von ihnen, dass sie alles wissen – aber in der Ausbildung Ermöglichendes Führen an der Facilitation Academy habe ich definitiv neue Erkenntnisse und Einstellungen gewonnen.
Es wurden einige Konzepte von Leadership vorgestellt, die mir völlig neu waren, wie etwa die Theorie U oder Host Leadership. Andere, wie das Konzept der psychologischen Sicherheit, waren mir zwar bereits bekannt, aber nicht in der Tiefe.
Insgesamt fand ich es gut, dass wir die verschiedenen Konzepte anhand vieler Beispiele und Übungen so ausführlich behandelt und vertieft haben. Mir wurde dadurch erst bewusst, wie unterschiedlich und vielfältig die Vorstellungen und Konzepte von Führungskraft sind.
Wichtig war für mich auch die Erkenntnis, dass Führung nicht nur auf einer kognitiven Ebene passiert, sondern gleichzeitig auch körperlich – dass sich Führung also immer auch körperlich äußert bzw. körperliche Reaktionen auslösen kann. Seit der Ausbildung versuche ich, in vielen Situationen bewusster mit dieser Erkenntnis umzugehen.
Besonders hilfreich für den Lernprozess während der Ausbildung fand ich, dass sie sich in mehreren Modulen über einen längeren Zeitraum erstreckt hat. Dadurch konnte sich das Erlernte besser verfestigen als in anderen, meist kürzeren Ausbildungen für Führungskräfte. Führung braucht ja immer wieder Feedback und eigene Reflexion, und die Möglichkeit zu beidem war hier auf jeden Fall durch die Pausen zwischen den Modulen gegeben. Das wirkte sich nicht nur insgesamt positiv auf den Erkenntnisgewinn aus, sondern ich habe das Konzept der Ausbildung auch als sehr nachhaltig empfunden.
Die Gruppe war insgesamt recht heterogen in Bezug auf die anwesenden Führungskräfte, da auch laterale Führungskräfte dabei waren. Das hatte den Vorteil, dass ich neue Eindrücke aus sehr unterschiedlichen Führungsebenen gewinnen konnte, aber auch den Nachteil, dass man deshalb zunächst mehr erklären musste. Eventuell könnte man in Zukunft ja schon in der Ankündigung darauf hinweisen, dass die Ausbildung für Führungskräfte aus sehr diversen Bereichen gedacht ist.
Insgesamt gefiel mir an der Ausbildung gut, dass sie stark an Facilitation und der Vermittlung von Methoden ausgerichtet ist, dass wir uns auch mit unserer inneren Haltung, mit dem eigenen Selbst und dem persönlichen Hintergrund beschäftigt haben. Die Ausbildung Ermöglichendes Führen ist also ein sehr ganzheitlicher Ansatz, den ich anderen Interessierten unbedingt empfehlen kann.
Sebastian Noack ist seit seinem Public Policy und Management Studium IT-Consultant bei der Firma ]init[. Er ist dort in einer Matrixorganisation disziplinarische und fachliche Führungskraft zugleich und beschäftigt sich seit längerem mit modernen Führungsmethoden wie den liberating structures.
